5.3 Reflexion des sozialen Verhaltens

Unsere alltägliche Definition von Altruismus unterscheidet sich von der in der Biologie. Im Alltag bezeichnen wir als altruistisches Verhalten in der Regel ein selbstloses, uneigennütziges Handeln, das einem anderen Individuum einen Vorteil verschafft, einem selbst aber einen Nachteil. Ob es gemäss dieser Perspektive tatsächlich altruistisches Verhalten gibt, wird dann schnell eine philosophische Fragestellung (Abb. 5.5).

Im biologischen Kontext ist hingegen Altruismus nicht mit einem selbstlosen Verhalten gleichzusetzen, sondern ein Verhalten, das die eigene Fitness senkt, aber die des anderen steigert, und dies unabhängig von der Absicht oder dem Grund für das gezeigte Verhalten oder moralischen Grundsätzen.


Moralische Aspekte unseres alltäglichen Altruismus-Verständnisses können zu Diskussionen führen.

Abbildung 5.5: Moralische Aspekte unseres alltäglichen Altruismus-Verständnisses können zu Diskussionen führen.

Aufgabe 8. Erdmännchen wechseln sich beim Wachehalten ab, indem jeweils ein Tier erhöht steht, aufmerksam die Umgebung beobachtet und bei Gefahr durch spezifische Laute die Gruppe warnt. Analysieren Sie, inwiefern dieses Verhalten von Erdmännchen als biologisch altruistisch gewertet werden kann und ob es auch auf Ihre Definition in Aufgabe 7 (Kapitel 5) passt.

Aufgabe 9. Diskutieren Sie, wie sich Altruismus durch die Evolution stabilisiert hat, wenn altruistisches Verhalten, per Definition, die individuelle Fitness des sich so verhaltenden Individuum senkt.


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