2.4 Methoden der Verhaltensforschung

Wenn dann die Fragestellung steht und man eine Hypothese, die man untersuchen möchte, definiert hat, geht es endlich an die eigentliche quantitative Datensammlung: die deduktive Phase des wissenschaftlichen Arbeitens.

Mögliche Methoden, wie Daten erhoben werden können, gibt es in der Verhaltensbiologie zahlreiche. Im Folgenden werden wir zwei genauer anschauen: die Fokustier-Methode und die Scan-Methode.

2.4.1 Fokustier-Methode

In der Fokustier-Methode wählen Sie ein spezifisches Tier aus und beobachten dieses für einen bestimmten Zeitrahmen. Dabei notieren Sie sich, welche Verhaltenselemente das Tier zeigt und wie lange Zeit das jeweilige Element dauert. Dabei kann man entweder alle Elemente aufnehmen oder sich auf spezifische Verhaltensmuster fokussieren. Zudem erlaubt diese Methode die Sequenz von Verhaltenselementen zu analysieren. Wenn man diese Methode untereinander aufteilt oder wiederholt, können auch alle Tiere angeschaut werden.

2.4.2 Scan-Methode

In der Scan-Methode beobachten Sie eine ganze Gruppe von Individuen über einen vorher definierten Zeitraum. In regelmässigen Zeitabständen (bspw. jede Minute bei hoher Aktivität oder alle 10 Minuten bei geringer Aktivität) wird dann das Verhalten jedes Individuums erfasst und in den Verhaltenskategorien (Ethnogramm) zusammengefasst. Dabei kann es hilfreich sein, den Moment in einem Foto oder kurzen Film festzuhalten, um so die Verhaltensmuster zu bestimmen.