Glossar

In diesem Kapitel sind die Definitionen der wichtigsten Konzepte nochmal kurz und knapp zum nachlesen festgehalten.


Allele.    Unterschiedliche Varianten eines Gens an einer bestimmten Stelle im Genom.

Altruismus (biologisch).    Verhalten, das die eigene Fitness senkt, aber die einer anderen verwandten Individuen erhöht.

Analyse (induktiv/deduktiv).    Induktiv: vom Einzelnen zum Allgemeinen; deduktiv: vom Allgemeinen zum Einzelnen.

Beobachtungsstudie.    Strukturiertes Erfassen tierischen Verhaltens ohne direkte Beeinflussung.

Bienenstock.    Sozialsystem der Honigbienen mit Königin, Arbeiterinnen und Drohnen.

Biologische Fitness.    Mass für den Fortpflanzungserfolg eines Individuums.

Chromosomensatz / Ploidie.    Anzahl Chromosomensätze in einer Zelle: diploid = 2n, haploid = 1n.

Deduktion / deduktives Vorgehen.    Ableiten von Vorhersagen aus einer allgemeinen Hypothese.

Diploid.    Organismus mit zwei Chromosomensätzen pro Zelle.

Dominanzverhalten.    Verhalten zur Durchsetzung sozialer Hierarchie, z. B. Drohen oder Kämpfen.

Drohne.    Haploider männlicher Nachkomme der Bienenkönigin, entsteht aus unbefruchtetem Ei.

Ethogramm.    Systematische Liste beobachtbarer Verhaltenselemente einer Tierart.

Eusozialität.    Soziale Organisationsform mit arbeitsteiliger Fortpflanzung, z. B. bei Honigbienen.

Experimentelles Vorgehen.    Überprüfung einer Hypothese durch kontrollierte Testbedingungen.

Fortpflanzungserfolg.    Anzahl überlebender Nachkommen, die eigene Gene weitertragen.

Fokustier-Methode.    Beobachtung eines einzelnen Tieres über festgelegte Zeitdauer.

Gelee Royal.    Nährstoffreiche Substanz zur Entwicklung von Bienenlarven zu Königinnen.

Genweitergabe.    Übertragung von genetischem Material an Nachkommen.

Generationsschritte (\(n\)).    Anzahl überbrückter Generationen in der Verwandtschaftsberechnung.

Gruppenselektion.    Selektion auf Ebene der Gruppe, nicht nur des Individuums.

Hamiltons Regel.    Altruismus ist begünstigt, wenn r × Nutzen > Kosten.

Haploid.    Organismus mit einem Chromosomensatz, z. B. Drohnen.

Hypothese.    Begründete Vermutung, die überprüfbar ist.

Infantizid.    Töten von Nachkommen, z. B. zur Ressourcenersparnis.

Induktion / induktives Vorgehen.    Ableiten allgemeiner Aussagen aus Einzelbeobachtungen.

Individuelle Fitness.    Fähigkeit, eigene Gene direkt durch Nachkommen weiterzugeben.

Kausalität (in biologischen Modellen).    Ursächlicher Zusammenhang zwischen biologischen Variablen.

Kannibalismus.    Fressen von Artgenossen, z. B. eigener Nachkommen.

Kosten-Nutzen-Analyse.    Abwägen der Vorteile und Nachteile eines Verhaltens.

Königin (Honigbienen).    Fortpflanzungsfähiges Weibchen im Bienenstock.

Meiose.    Zellteilung zur Bildung von Geschlechtszellen mit halbem Chromosomensatz.

Mutterschafts-/Vaterschaftskoeffizient.    Verwandtschaftskoeffizient \(r = 0.5\) bei direkter Linie zu Eltern.

Objektivität (Forschung).    Unabhängigkeit der Ergebnisse von persönlichen Meinungen.

Optimalitätsprinzip.    Verhalten setzt sich durch, wenn Nutzen die Kosten übersteigt.

Ploidiegrad.    Anzahl Chromosomensätze in einem Organismus.

Proximale Ursache.    Unmittelbare mechanistische Ursache eines Verhaltens.

Scan-Methode.    Simultane Beobachtung einer Gruppe in Intervallen.

Selektionsmechanismus.    Evolutionärer Prozess zur Veränderung von Merkmalshäufigkeit.

Sexuelle Selektion.    Selektion basierend auf Fortpflanzungserfolg durch Partnerwahl.

Sozialverhalten.    Verhalten gegenüber Artgenossen in Gruppen.

Ultimate Ursache.    Evolutionäre Erklärung für das Auftreten eines Verhaltens.

Verhalten.    Beobachtbare Aktivität eines Lebewesens als Reaktion auf Reize.

Verwandtschaftsgrad.    Mass für die genetische Nähe zwischen Individuen.

Verwandtschaftskoeffizient (\(r\)).    Wahrscheinlichkeit, dass zwei Individuen ein Allel teilen.

Wächterin (Bienen).    Arbeiterin, die den Eingang des Stocks verteidigt.

Wissenschaftliches Arbeiten.    Systematischer Erkenntnisgewinn durch Hypothesen und Experimente.